skip to main content skip to page footer
Glossar

Glossar

Hier findest du Begriffe, die für unsere Projekte, Angebote und Forschung wichtig sind. Zu jedem Begriff ist auch ein schau.Räume Salon als Veranstaltung geplant, wo du mehr darüber erfahren und deine eigene Meinung und Fragen einbringen kannst.

Ästhetik +

Ich nehme wahr, ich werde wahrgenommen. Ästhetik lässt sich vom griechischen Wort „Aisthesis“ ableiten, das Wahrnehmung bedeutet. Innerhalb der Kunst kann so etwas sichtbar werden, das (mir) noch nicht bewusst war. 

angewandt +

Ich wende mich an das Leben. Ich verwende das Leben um spielerisch Handlungspotenziale zu erkennen, die ich wiederum im Leben anwenden kann.

Auslassungen +

Mit Auslassungen meinen wir Leerstellen in Diskursen und Repräsentationen. Etwas wird ausgelassen, nicht gezeigt, nicht besprochen, nicht abgebildet, ist nicht präsent.

Biografie +

Ich habe eine Biographie, die mit Erinnerungen versetzt und in eine Kultur eingebunden ist. Wie geht es mir damit? Was habe ich erlebt? Ich teile mich mit. Ich teile mit anderen meine Erfahrungen und Wünsche und Hoffnungen und auch meine Einstellungen. Daraus kann ein Storytelling werden, eine Geschichte.

dekolonial +

Wir sind die, die nicht glauben können, dass wir mit unserem imperialen Gehabe Menschen und Territorien angeeignet und ausgebeutet haben und romantisierend daran festhalten. Aber wir kommen dem immer mehr auf die Schliche, wie sich das in unserem Denken, Sprechen und Handeln eingenistet hat und wie wir uns das bewusst und darauf aufmerksam machen müssen. Dekolonial bedeutet eine aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und den Machtstrukturen.

Diskurs +

Was ist sagbar?
Was gesagt werden soll!
Was darf nicht gesagt werden?
Von wem darf es gesagt werden? Diskurs ist das Feld, in dem Machtverhältnisse verhandelt und Sprachräume eröffnet oder geschlossen werden.

Diversität +

Ich bin vielseitig, lasse mich nicht einordnen, ich mache auf Diskriminierung in den Bereichen Geschlecht, Begehren, Körper, Beeinträchtigung, Hautfarbe und soziale Situation aufmerksam, ich denke außerhalb von herrschenden Normen, ich realisiere Utopien des Alltäglichen. Ich lebe diverse Versionen meiner Selbst.

Ephemeral +

Ephemeral bedeutet flüchtig und feinstofflich, so wie eine Wolke, die vorüberzieht. Oder wie eine Performance, die gerade stattfindet und im nächsten Moment wieder vorbei ist. Die Performance selbst ist nur für mich und den Moment gemacht, aber sie kann auf Zukünftiges hinweisen.

Erinnerungsarbeit +

Wir erinnern uns, wir erinnern unsere Geschichte, die Geschichte von anderen, wir knüpfen an, geben hinzu, was uns wichtig ist, was uns relevant erscheint. Wir hinterfragen Auslassungen und stellen neue Verbindungen her, wir arbeiten daran, dass Erinnerung sich immer wieder neu formieren kann. Wir schreiben Vergangenheit neu.

Heterotopien +

Räume reflektieren gesellschaftliche Verhältnisse, indem sie diese
repräsentieren, aber auch negieren, bestreiten, umkehren oder wenden. Gebe ich in einen leeren Raum ein paar Betten, wird es ein Schlafsaal; gebe ich medizinische Geräte dazu, wird es ein Krankensaal; gebe ich alles wieder raus und ein paar Tische, Sessel und eine Tafel hinein, wird es zu einem Schulsaal. Bleibt er leer, nenne ich ihn Leerstand. Was hat darin alles Platz?

immersiv +

Wir tauchen ein. Wir trennen uns nicht mehr in Zuschauer*innen und Akteur*innen. Wir interagieren und platzieren die ganze Bühne in den öffentlichen Raum.

Interkulturalität - Transkulturalität +

Was ist Kultur? Kultur bezieht sich auf unsere Denk- und Handlungsweisen, unsere Diskurse und unsere Traditionen. Interkulturalität beschreibt Begegnungen zwischen verschiedenen Kulturen, bei denen auf respektvolle und wertschätzende Weise Unterschiede sichtbar gemacht werden. Transkulturalität überschreitet diesen Begriff der Interkulturalität, sie stellt nicht die Kategorien des „Otherings“ - des *der Anderen her. Sie schafft keine Unterschiede, sondern durch die Begegnung kann und soll etwas gemeinsames Neues entstehen.

Intervention +

Ich unterbreche, ich setze mein Statement in einen bestehenden Raum und verändere dadurch etwas. Eine Intervention ändert kurzzeitig den Umgang mit einer Thematik. Ich setze einen Reibungspunkt zur aktuellen Repräsentation.

LGBTIQA+ - queer +

wird gerne als Sammelbegriff für LGBTIA (lesbian, gay, bi-, trans-, inter-, asexuell) verwendet. queer ist jedoch mehr als das. queer bezieht sich auf Begehren und Geschlecht, aber steht auch für Herrschaftskritik. queer widersetzt sich Kategorien und binären Konzepten, wie Mann/Frau, homosexuell/heterosexuell, richtig/falsch und Normierungen, die definieren, was als ‚normal‘ gilt. queere Theorie und queerer Aktivismus richten sich gegen jede Art von Unterdrückung und verwenden Strategien der Subversion und Veruneindeutigung.

minoritär +

Wer oder was ist dominant? Der weiße Mann, der heterosexuell und einsprachig und vernünftig ist, der reich ist und in der Stadt wohnt. Wer oder was ist minoritär? Wie auch immer das Zahlenverhältnis sein mag, minoritär bedeutet minder, also weniger im Wert, nicht in der Zahl. Also es wird etwas abgewertet, marginalisiert. Ich werde abgewertet, weil ich nicht der Norm entspreche. 

Partizipation +

Ich nehme teil, ich bin teilnehmende Person, im Leben, im Gespräch, in der Politik, in der Kunst, in der Gesellschaft. Ich gestalte mit, ich habe Gestaltungsraum, habe ich Gestaltungsraum? Ich bin ein Teil davon.

patriarchatskritisch +

Vormacht ist machtvoll. Vor Macht kommt Herrschen. Herr Schen ist machtvoll! Patriarchat beschreibt ein soziales System, das Männlichkeit und Mannsein eine privilegierte Position in Bezug auf Macht und Autorität zuschreibt. Und wer ist kritisch und was ist Kritik überhaupt? Eine Eigenschaft von Kritik kann sein, das System von Bewertungen herauszuarbeiten. Occupy patriarchy!

Performance +

Ich stelle dar, ich führe auf. Ich zeige mich, ich bin Teil der Aufführung. Ich repräsentiere, ich stelle ein kulturelles Selbstbild her und ich hinterfrage es. Ich gehe, bewege mich, ich entspreche und ich entspreche nicht.

posthuman feministisch +

Was wir als Kultur und Natur verstehen, ist gesellschaftlich definiert. Wir leben im Zeitalter des Anthropozäns, wo der Mensch sich selbst als die Krone der Schöpfung in den Mittelpunkt stellt(e) und Tiere, Pflanzen, Ökosyseme sich untertan machte. Die Rechnung kommt jetzt, aber wir verschließen noch immer unsere Augen und leben kapitalistisch weiter. Der Posthuman Feminsimus setzt neue Akzente gegen kapitalistische Ausbeutung.

postmigrantisch +

Wir sind nach der Migration, wir sind hier und doch irgendwann hergekommen, also wirklich alle. Wer sagt jetzt wem wann er bleiben darf oder gehen muss, weil er *sie jetzt da ist oder vorher schon da und überhaupt immer dagewesen sein will? Was heißt da Zugehörigkeit?
Wir sind alle migrierend. Wir wollen alle dieselben Rechte, die Rechten nicht, die wollen nur allein die Rechte, aber zu Unrecht! Oder ist das Rechtens? Migration ist nicht nur eine Bewegung im Raum, sondern auch eine Bewegung im Denken und Fühlen.

queer - LGBTIQA+ +

wird gerne als Sammelbegriff für LGBTIA (lesbian, gay, bi-, trans-, inter-, asexuell) verwendet. queer ist jedoch mehr als das. queer bezieht sich auf Begehren und Geschlecht, aber steht auch für Herrschaftskritik. queer widersetzt sich Kategorien und binären Konzepten, wie Mann/Frau, homosexuell/heterosexuell, richtig/falsch und Normierungen, die definieren, was als ‚normal‘ gilt. queere Theorie und queerer Aktivismus richten sich gegen jede Art von Unterdrückung und verwenden Strategien der Subversion und Veruneindeutigung.

queerfeministisch +

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Heterosexualität und der Abwertung von Frauen* beziehungsweise der Abwertung von weiblich definierten Eigenschaften? Der Queer-Feminismus macht auf diese konstitutiven und damit zusammenhängende Verhältnisse aufmerksam. 

Raum +

Ich bin der Raum, wir sind der Raum. Wir sind im Raum, ich bin im Raum. Wir gestalten Räume, es gibt Raum zwischen den Räumen. Es gibt Raum zwischen uns. Es gibt ungenutzten Raum zwischen uns. In mir gibt es ungenützte Räume. Diese Räume können Raum für Begegnung beinhalten und für Entfaltung.

Repräsentation +

Repräsentation produziert Bedeutung durch Darbietungen und Darstellungen. Wichtig ist für uns zu verstehen, dass Repräsentation dabei Wirklichkeit herstellt und nicht lediglich abbildet. 

Rollenbilder +

Wir haben Rollen, obwohl wir nicht am Theater sind. Diese sind verinnerlichte gesellschaftliche und persönliche Erwartungen an uns. Was wird von uns erwartet? Welche Rollen überfordern uns? In welchen fühlen wir uns nicht wohl? Wer sagt uns überhaupt, wie diese Rollen auszufüllen sind? Wen ahmen wir nach? Wir haben Vorbilder. Welche haben wir? Welche bräuchten wir? Brauchen wir sie wirklich?

Sichtbarmachung +

Was ist unsichtbar? Unsagbar? Was muss gesagt werden, sichtbar gemacht werden? Warum? Es soll Diversität abgebildet werden und repräsentiert werden. Das kann gelingen, indem wir uns und unsere Sichtweisen einbringen. So haben wir Zugang zu kultureller Bedeutung und zu Möglichkeiten des Tuns. Wir machen dies sichtbar.

Transkulturalität - Interkulturalität +

Was ist Kultur? Kultur bezieht sich auf unsere Denk- und Handlungsweisen, unsere Diskurse und unsere Traditionen. Interkulturalität beschreibt Begegnungen zwischen verschiedenen Kulturen, bei denen auf respektvolle und wertschätzende Weise Unterschiede sichtbar gemacht werden. Transkulturalität überschreitet diesen Begriff der Interkulturalität, sie stellt nicht die Kategorien des „Otherings“ - des *der Anderen her. Sie schafft keine Unterschiede, sondern durch die Begegnung kann und soll etwas gemeinsames Neues entstehen.

Utopie +

Ein Tun für die Zukunft durch ein Entdecken einer noch nicht freigelegten Vergangenheit und das ganze in der Gegenwart. Eine Art des Recyclens und des Überdenkens von Bedeutung.


schau.Räume wird gefördert von: BMKÖS, Land Kärnten – Abteilung Kunst und Kultur; Stadt Villach – Abteilung Kultur und Diversität.