skip to main content skip to page footer
Glossar

Glossar

Hier findest du Begriffe, die für unsere Projekte, Angebote und Forschung wichtig sind:

Biografie
Ich habe eine Biographie, die mit Erinnerungen versetzt und in eine Kultur eingebunden ist. Wie geht es mir damit? Was habe ich erlebt? Ich teile mich mit. Ich teile mit anderen meine Erfahrungen und Wünsche und Hoffnungen und auch meine Einstellungen. Daraus kann ein Storytelling werden, eine Geschichte.

Diskurs
Was ist sagbar?
Was gesagt werden soll!
Was darf nicht gesagt werden?
Von wem darf es gesagt werden? Diskurs ist das Feld, in dem Machtverhältnisse verhandelt und Sprachräume eröffnet oder geschlossen werden.

Diversität
Ich bin vielseitig, lasse mich nicht einordnen, ich mache auf Diskriminierung in den Bereichen Geschlecht, Begehren, Körper, Beeinträchtigung, Hautfarbe und soziale Situation aufmerksam, ich denke außerhalb von herrschenden Normen, ich realisiere Utopien des Alltäglichen. Ich lebe diverse Versionen meiner Selbst.

Partizipation
Ich nehme teil, ich bin teilnehmende Person, im Leben, im Gespräch, in der Politik, in der Kunst, in der Gesellschaft. Ich gestalte mit, ich habe Gestaltungsraum, habe ich Gestaltungsraum? Ich bin ein Teil davon.

Performance
Ich stelle dar, ich führe auf. Ich zeige mich, ich bin Teil der Aufführung. Ich repräsentiere, ich stelle ein kulturelles Selbstbild her und ich hinterfrage es. Ich gehe, bewege mich, ich entspreche und ich entspreche nicht.

Raum
Ich bin der Raum, wir sind der Raum. Wir sind im Raum, ich bin im Raum. Wir gestalten Räume, es gibt Raum zwischen den Räumen. Es gibt Raum zwischen uns. Es gibt ungenutzten Raum zwischen uns. In mir gibt es ungenützte Räume. Diese Räume können Raum für Begegnung beinhalten und für Entfaltung.

Utopie
Ein Tun für die Zukunft durch ein Entdecken einer noch nicht freigelegten Vergangenheit und das ganze in der Gegenwart. Eine Art des Recyclens und des Überdenkens von Bedeutung.

angewandt
Ich wende mich an das Leben. Ich verwende das Leben um spielerisch Handlungspotenziale zu erkennen, die ich wiederum im Leben anwenden kann.

dekolonial
Wir sind die, die nicht glauben können, dass wir mit unserem imperialen Gehabe Menschen und Territorien angeeignet und ausgebeutet haben und romantisierend daran festhalten. Aber wir kommen dem immer mehr auf die Schliche, wie sich das in unserem Denken, Sprechen und Handeln eingenistet hat und wie wir uns das bewusst und darauf aufmerksam machen müssen. Dekolonial bedeutet eine aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und den Machtstrukturen.

immersiv
Wir tauchen ein. Wir trennen uns nicht mehr in Zuschauer*innen und Akteur*innen. Wir interagieren und platzieren die ganze Bühne in den öffentlichen Raum.

minoritär
Wer oder was ist dominant? Der weiße Mann, der heterosexuell und einsprachig und vernünftig ist, der reich ist und in der Stadt wohnt. Wer oder was ist minoritär? Wie auch immer das Zahlenverhältnis sein mag, minoritär bedeutet minder, also weniger im Wert, nicht in der Zahl. Also es wird etwas abgewertet, marginalisiert. Ich werde abgewertet, weil ich nicht der Norm entspreche. 

patriarchatskritisch
Vormacht ist machtvoll. Vor Macht kommt Herrschen. Herr Schen ist machtvoll! Patriarchat beschreibt ein soziales System, das Männlichkeit und Mannsein eine privilegierte Position in Bezug auf Macht und Autorität zuschreibt. Und wer ist kritisch und was ist Kritik überhaupt? Eine Eigenschaft von Kritik kann sein, das System von Bewertungen herauszuarbeiten. Occupy patriarchy!

posthuman feministisch
Was wir als Kultur und Natur verstehen, ist gesellschaftlich definiert. Wir leben im Zeitalter des Anthropozäns, wo der Mensch sich selbst als die Krone der Schöpfung in den Mittelpunkt stellt(e) und Tiere, Pflanzen, Ökosysteme sich untertan machte. Die Rechnung kommt jetzt, aber wir verschließen noch immer unsere Augen und leben kapitalistisch weiter. Der Posthuman Feminsimus setzt neue Akzente gegen kapitalistische Ausbeutung.

postmigrantisch
Wir sind nach der Migration, wir sind hier und doch irgendwann hergekommen, also wirklich alle. Wer sagt jetzt wem wann er bleiben darf oder gehen muss, weil er *sie jetzt da ist oder vorher schon da und überhaupt immer dagewesen sein will? Was heißt da Zugehörigkeit?
Wir sind alle migrierend. Wir wollen alle dieselben Rechte, die Rechten nicht, die wollen nur allein die Rechte, aber zu Unrecht! Oder ist das Rechtens? Migration ist nicht nur eine Bewegung im Raum, sondern auch eine Bewegung im Denken und Fühlen.

queer
wird gerne als Sammelbegriff für LGBTIA (lesbian, gay, bi-, trans-, inter-, asexuell) verwendet. queer ist jedoch mehr als das. queer bezieht sich auf Begehren und Geschlecht, aber steht auch für Herrschaftskritik. queer widersetzt sich Kategorien und binären Konzepten, wie Mann/Frau, homosexuell/heterosexuell, richtig/falsch und Normierungen, die definieren, was als ‚normal‘ gilt. queere Theorie und queerer Aktivismus richten sich gegen jede Art von Unterdrückung und verwenden Strategien der Subversion und Veruneindeutigung.

queerfeministisch
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Heterosexualität und der Abwertung von Frauen* beziehungsweise der Abwertung von weiblich definierten Eigenschaften? Der Queer-Feminismus macht auf diese konstitutiven und damit zusammenhängende Verhältnisse aufmerksam.